Bürgerinfo Oktober 2005

Vorwort

Im Blickpunkt

Dorfgeschichte

Die Saalkirche in Oberholtorf

Vereinsleben

Leserbriefe

Vorwort

Die vorliegende Ausgabe der Bürger-Info zu planen hat uns anfangs ratlos, dann aber erfinderisch gemacht. Genauer gesagt, wir waren in Personalnot und suchten nach einem Ausweg. Und der entpuppte sich dann keineswegs als Notlösung. Im Rahmen eines Schülerpraktikums hat sich ein junges Mädchen aus unserem Ort, Julia Seliger, der Bürger-Info mit angenommen. Danke Julia. Wie sehr ihr Holtorf am Herzen liegt, kommt in ihrem Kurzbeitrag zum Ausdruck. Vielleicht hat künftig der eine oder andere Holtorfer auch Lust und Zeit, uns ein-/zweimal im Jahr bei der Erstellung der Bürger-Info zu unterstützen, z.B. als Autor oder Hobbyredakteur. Neben Ideen nehmen wir besonders gern Zusagen entgegen.

Was wird aus der Dorfkneipe? Es gibt weder einen Käufer noch einen Pächter, der das Haus übernehmen kann. Gerade den Vereinen wurde durch die Schließung die "Heimat" entzogen. Denn wohin mit Vorstandssitzungen und Veranstaltungen?

Mit dem Seniorenfest am 1. Advent weichen wir ins Pfarrheim aus. Es wird zwar eng, aber sicherlich gemütlich. Machen wir also das Beste daraus. Das Projekt Saalkirche ist im Sommer fertig geworden und inzwischen steht auch die Hinweistafel. Ein vorläufiger Text ist in dieser Bürger-Info abgedruckt. Es lohnt, das Ergebnis selbst in Augenschein zu nehmen. Außerdem können noch einige qm Grauwacke-Platten käuflich erworben werden. Unser Kassierer, Herr Burgunder, kann hierzu nähere Auskunft geben.

Was sonst noch in den zurückliegenden Monaten los war, darüber informiert Sie diese Bürger-Info.

Der Vorstand des Bürgervereins wünscht Ihnen und Ihren Familien schon jetzt ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Elisabeth Schmid
Vorsitzende

Im Blickpunkt

Was macht eigentlich der Bürgerverein?

Diese Frage wurde aus dem Kreis der Mitglieder gestellt. Offenbar ist die Tätigkeit des Bürgervereins nicht (allen) bekannt. Die Aufgaben des Bürgervereins sind Pflege des heimatlichen Brauchtums, Förderung der kulturellen Belange im Interesse aller Einwohner und die Erörterung und Förderung örtlicher und gemeindlicher Angelegenheiten. Dabei wird mit den Ortsvereinen und allen in Frage kommenden politischen Gremien zum Wohle der Allgemeinheit zusammen gearbeitet. So steht es in der Satzung. Beauftragt und kontrolliert wird die Arbeit durch eine jährliche Jahreshauptversammlung der Mitglieder.

Einen Schwerpunkt bilden dörfliche Veranstaltungen, z.B. das Brunnenfest. Es findet am Pfingstsonntag statt. Begründet wurde das Fest mit der Einweihung des "Pest-Brunnens" auf dem Kirchvorplatz vor über 20 Jahren. Aus den erzielten "Überschüssen" des Festes veranstaltet der Bürgerverein das Seniorenfest am 1. Adventssonntag sowie den Martinsumzug, der in die Zeit um den 11. November herum fällt. Der Martinsumzug ist für den Bürgerverein regelmäßig ein finanzieller Kraftakt. Aus diesem Grund werden im vorhinein Martinslose an den Haustüren verkauft, was traditionell von Kindern aus dem Ort übernommen wird. Lose gibt es auch in den örtlichen Geschäften. Alle im Ort wohnenden Kleinkinder erhalten bis zu einem bestimmten Alter einen kostenlosen Weckenbon, der nach dem Martinsumzug eingelöst wird. Und ohne Musik geht es bei einem Martinsumzug auch nicht. Für diese Veranstaltung springt die Vereinskasse mit ein, damit die Tradition im Ort erhalten bleibt.

Normalerweise führen wir jährlich eine Familienfahrt durch. In diesem Jahr hat dies wegen der Anhäufung von örtlichen Vereinsterminen nicht geklappt. Aber im nächsten Jahr steht die Familienfahrt (für Mitglieder subventioniert) wieder fest auf dem Programm.

Auch unsere Kinder und Jugendlichen vergessen wir nicht. Am Wochenende vor den Sommerferien findet auf der Wiese hinter der Feuerwehr seit mehreren Jahren ein zweitägiges Zeltlager statt. Diese Veranstaltung wird ebenfalls vom Bürgerverein finanziell unterstützt. Auch im Bereich Denkmalpflege sind wir aktiv. So haben wir einen Beschluss der Jahreshauptversammlung umgesetzt und den Grundriss einer alten Saalkirche in Oberholtorf mit Steinplatten nachgezeichnet. Natürlich konnte dies nicht von uns allein bewerkstelligt werden. Geholfen haben uns dabei dankenswerter Weise vor allem die Mitglieder des Junggesellenvereins. Und nicht zuletzt ist dieses Projekt nur durch die finanzielle Unterstützung und Mithilfe von Bürgern des Ortes sowie weiterer Förderer aus dem gesamten Beueler Bereich und des näheren Siegkreises möglich gemacht worden.

Gemeinsam mit anderen Vereinen des Ortes engagiert sich der Bürgerverein bei der jährlichen Karnevalsveranstaltung am Wochenende vor Rosenmontag und in der Durchführung der Kirmes. Nicht zu vergessen ist die Teilnahme am Karnevalsumzug durch Holtorf, den die LÖWEN ins Leben gerufen haben. Alle Vorhaben leben davon, dass sich Menschen dafür interessieren, die Veranstaltungen besuchen, die Projekte unterstützen und letztlich durch Mitgliedschaft einen Mitgliederverein der Bürgerinnen und Bürger stärken. Der Jahresbeitrag des Bürgervereins beträgt übrigens 12 o. Ganz einfach gerechnet. Jeder kann mit 1 Euro pro Monat zum freiwilligen Engagement für die Menschen in unserem Ort beitragen.

Elisabath Schmid

Warum Holtorf so toll ist.....

In Holtorf aufgewachsen, bekomme ich nun schon seit 15 Jahren mit (mehr oder weniger), was sich im Dorf und drum herum tut. Es gibt viele Gründe, warum man (und natürlich auch frau) Holtorf einfach toll finden muss! Als erstes fällt mir ein, dass Holtorf von wunderschöner und unbebauter Natur umgeben ist. Das fällt einem sofort auf, wenn man von Pützchen aus in den Ort kommt. Gleichzeitig gibt es prima Verbindungen zur nahe gelegenen Stadt. Die vielen tollen Feste und Veranstaltungen tragen zum Erhalt und zur Verbesserung der Dorfgemeinschaft bei. Letzteres wäre eigentlich gar nicht mehr nötig, da das Dorfleben ganz gut funktioniert. Trotzdem gibt es immer noch Platz für Neues. Holtorf hat einfach das gewisse Etwas, was das Leben hier so schön macht. Wer da anderer Meinung ist, sollte sie vielleicht noch einmal überdenken, denn man muss sich doch fragen, an welchem Ort es sich besser leben lassen würde als hier in unserem Ort, oder?

Julia Seeliger, 15 Jahre

Dorfgeschichte

Mit folgendem Text werden derzeit die Besucher des Grundrisses der Saalkirche in Oberholtorf informiert. Eine endgültige Fassung für die Hinweistafel ist derzeit in Vorbereitung.

Die Saalkirche in Oberholtorf

I In den Sommermonaten 2000 - 2002 wurden die ehemaligen Kirchenanlagen aufgrund von Hinweisen des ortsansässigen Landwirts und Heimatforschers Horst Wolfgarten von den Archäologen des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege unter Leitung des Archäologen Dr. Gechter erforscht und bei umfangreichen Grabungen die Grundmauern zweier frühmittelalterlichen Kirchen freigelegt. Dabei handelte es sich um die Grundmauern einer älteren Kirche mit einem Längenmaß von 17 Metern, die später auf eine 36 Meter lange und 10 Meter breite einschiffige Saalkirche erweitert wurde. Beide Kirchen waren bis zu den jetzigen Ausgrabungen völlig der Vergessenheit anheim gefallen. Urkunden oder Hinweise auf diese Kirchen haben sich bislang nicht auffinden lassen.

Im Chor der erweiterten Kirche wurde ein Kindergrab mit 2 Skeletten gefunden. Eine Radiokarbonuntersuchung der Universität Kiel ergab, dass dort die Beisetzung eines vierjährigen Kindes um das Jahr 1024 erfolgte. Dies beweist, dass diese erweiterte Kirche mit dem Kindergrab spätestens gegen Ende des 1. Jahrtausend entstanden sein muss, die Vorgängerkirche dagegen ist wesentlich älter. Sie stammt möglicherweise aus der späten Merowingerzeit, ehe sie wegen Baufälligkeit, Zerstörung oder aus anderen Gründen durch einen Erweiterungsbau ersetzt wurde. Für eine sehr frühe Errichtung der ersten Kirche spricht zudem die ungenaue Mauerung des Chorgewölbes. Damit stellen diese Kirchen ein einmaliges historisches Kleinod dar.

Gleichfalls völlig ungewöhnlich für die damalige Zeit sind die Ausmaße der erweiterten Kirche von 36 x 10 Metern. Die Kirche übertraf damit in ihrer Größe die meisten anderen bekannten Kirchen im Rheinland aus der damaligen Zeit.

Ganz unerforscht ist bis heute, in welchem historischen Zusammenhang die Kirchen errichtet wurden. Holtorf (Holzdorp) wurde 1183 erstmals urkundlich erwähnt und es gibt keine Erkenntnisse, dass sich dort früher eine größere Ansiedlung befunden hat. Auch für die Annahme, bei den Kirchen habe es sich um Eigenkirchen einer auf dem Oberholtorfer Burghof ansässigen Adelsfamilie ge- handelt, fehlen bislang überzeugende Hinweise. Gegen diese Annahme spricht schon die Größe der Kirchen. Desgleichen scheidet aus zeitlichen Gründen eine Verbindung zur Abtei Heisterbach aus, denn die erste Siedlung der Zisterziensermönche aus der Abtei Himmerod in der Eifel auf dem Stromberg im Siebengebirge als Vorläufer der späteren Abtei Heisterbach datiert aus dem Jahr 1189, also aus einer Zeit, als die Holtorfer Kirchen schon lange errichtet waren.

II Möglicherweise war der Ort der Kirchen in Oberholtorf mit seiner durch die Höhenlage bedingten weiten Sicht und damit seiner strategisch überragenden Bedeutung ein Machtzentrum im frühen fränkischen Auelgau, der sich von der Wahnerheide bis nach Rheinbreitbach und vom Rhein bis ins Bergische Land erstreckte. Ein derartiges Machtzentrum gäbe eine einleuchtende Erklärung für die ungewöhnlich große Anlage.

In einem Teil der Fundamente der ersten Kirche befanden sich beachtliche Steinbrocken mit sehr festem Mörtel, so dass ein turmartiger Vorgängerbau bestanden haben könnte. Reste dieser Mauer liegen unmittelbar rechts neben der Tafel.

Wie die Fachleute bei den Ausgrabungen feststellen konnten, wurde die Saalkirche im 13. Jahrhundert abgetragen und für umliegende Wohngebäude verwendet. Sie wurde also nicht zerstört. Auch dies könnte für die Annahme eines früheren Machtzentrums im Auelgau sprechen, denn als das Machtzentrum aus politischen Gründen verlagert wurde, wurde die Kirche nicht mehr benötigt.

Für eine sehr frühe Besiedlung der gesamten Region sprechen zudem Funde einer keltischen Wohnanlage anlässlich der Ausgrabungen. Die 3 Steine ganz rechts außen am Rand der Mauer, ohne Mörtelspuren und in einiger Tiefe entdeckt, mögen Kultsteine dieser Menschen gewesen sein. In diesem Zusammenhang soll auf die Hügelgräber im Ennertbereich aus der Bronzezeit und auf die nicht weit entfernt liegende Fundstelle der Oberkasseler Steinzeitmenschen (um 12.000 v. Chr.) hingewiesen werden.

Damit diese frühen historischen Funde nicht wieder in Vergessenheit geraten, wurden auf Wunsch der Beueler Heimat- Geschichts- und Denkmalvereine, der Beueler Bezirksvertretung und interessierter Holtorfer Bürger die Fundamente der Kirchen maßstabsgetreu mit Natursteinplatten nachgezeichnet. Diese Nachzeichnung wurde von Dr. Gechter, der als Archäologe die Ausgrabungen geleitet hatte und von Dr. Talbot, dem Leiter der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bonn, fachmännisch begleitet.

Wegen fehlender öffentlicher Mittel wurden diese Arbeiten unter der Regie des Bürgervereins Holtorf-Ungarten e.V. durch Eigenleistungen und Spenden vor allem der Holtorfer Bürger ohne öffentliche Mittel durchgeführt. Dies beweist nicht nur einen deutlichen Gemeinsinn der beteiligten Vereine und Bürger sondern auch das große Interesse vieler Menschen an den Spuren ihrer heimatgeschichtlichen Vergangenheit.

Vereinsleben

Unsere Kirmes

Was hatten wir doch für eine schöne Kirmes. Dank des Miteinanders von Bürgerverein, Chorgemeinschaft, Feuerwehr, Junggesellen, Frauengemeinschaft und den Löwen konnten wir unsere diesjährige Kirmes bei traumhaftem Wetter durchführen. Die Feuerwehr stellte uns dankenswerter Weise den Platz und die umliegen den Räumlichkeiten zur Verfügung, so dass wir, ungehindert vom Straßenverkehr, feiern konnten. Die Besucherresonanz war an allen Tagen sehr groß. Und als dann Samstagabend zur Oldiemusik von Alfred Pint auch noch 6 Thunderbirds auf den Kirmesplatz kamen, war die Überraschung geglückt. Es hielt keinen auf seinem Platz und manche Augen funkelten ebenso wie die hochglanzpolierten Fahrzeuge. Alfred Pint, wir danken für diesen tollen Einfall.

Der Bürgerverein möchte sich auch bei all denen bedanken, durch deren Mithilfe das Fest gelingen konnte. Und vor allen bei denen, die die Kirmes besucht haben, nämlich bei Ihnen. Wir haben uns gefreut, dass Sie mitgefeiert haben und uns hat es Spaß gemacht, für Sie das Fest auszurichten. Es war wirklich eine schöne Kirmes.

Zeltlager 2005

Den Artikel zum Zeltlager finden Sie hier.

Leserbriefe

Der folgende Leserbrief wurde bereits in der Frühjahrsausgabe der Bürger-Info in gekürzter Form abgedruckt. Wir stellen ihn hier noch einmal in vollständiger Länge vor.

Stellungnahme zum Bebauungsplan Holtorf-Süd

In der Bürger-Info vom November 2004 erschien ein kritischer Beitrag zum Thema Bebauungsplan Holtorf-Süd. Nach Ansicht vieler Bürger, die sich auch an den Vorstand des Bürgervereins gewandt hatten, ist diese Stellungnahme sehr einseitig ausgefallen. Ich bin daher gebeten worden, die Dinge auch aus einer anderen Sichtweise darzustellen. Eine Stellungnahme zu diesem Thema erscheint auch deshalb notwendig, weil in der Vergangenheit von Holtorfer Bürgern in umgangreichen Schreiben u.a. an den Regierungspräsidenten jegliche Erweiterung der bestehenden Baulandgrenzen abgelehnt wurde.

Es besteht durchaus Verständnis für die Bedenken der Bürger, die sich gegen eine weitere Bebauung aussprechen, so wegen der möglichen Zunahme des Verkehrs in einzelnen Straßen, wegen der Verbauung der bisherigen sehr schönen Aussicht auf das Siebengebirge oder wegen der langen und störenden Bauphase.

Völlig unzutreffend sind aber die Einwendungen, der Bereich des geplanten Bebauungsgebietes sei ökologisch besonders wertvoll und bilde eine wichtige Pufferzone zu den geschützten Zonen. Dies ist in dieser Form nicht haltbar. Das für eine eventuelle Bebauung in Holtorf Süd vorgesehene Grundstück umfasst lediglich ca. 1,9 ha. Die Restfläche von ca. 3,4 ha bleibt unangetastet. Bei der genannten 1,9 ha. Baufläche handelt es sich weder um ein geschütztes Erholungsgebiet, noch dient das Grundstück dem Wildwechsel. Es wird in keiner Weise in den Lebensraum geschützter Pflanzen- oder Tierarten eingegriffen, noch das Waldgebiet, das Holtorf umgibt, beeinträchtigt. Im übrigen wird durch die bestehenden Umweltgesetze sichergestellt, dass bei der Aufstellung des Bebauungsplanes die ökologischen Fragen einer eingehenden Prüfung unterzogen werden.

Auch die von Gegnern der vorgesehenen Bebauung häufig vorgebrachte Meinung, diese Teilbebauung würde langfristig eine vollständige Baulanderweiterung bedeuten, ist nicht nachzuvollziehen. Selbst in Jahrzehnten wird die Restfläche von ca. 3,4 ha weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden.

Gerade die vorgesehene kompakte Bebauung des Baugebietes mit relativ kleinen Bauplätzen wird es ermöglichen, dass auch finanziell schlechter gestellte Interessenten zum Zuge kommen können. Die angeblich in Holtorf vorhandenen zahlreichen Baulücken stellen hierfür keine Alternative dar, denn tatsächlich sind nur wenige Baulücken vorhanden und bei diesen wenigen Baulücken handelt es sich in der Regel um sehr teures Baugelände. Die Aufteilung der Parzellen mit einer Größe von nur 300 qm hat zudem den Vorteil eines geringen Flächenverbrauchs, der doch sonst stets gefordert wird.

Eine Zunahme der Einwohnerzahl von Niederholtorf durch die vorgesehene Bebauung, selbst wenn es sich lediglich um die in dem Artikel genannten 200 Bürger handeln sollte, würde dagegen für den Ort durchaus Vorteile bringen. Eine höhere Einwohnerzahl käme nicht nur den Holtorfern Geschäftsleuten zugute, sondern würde auch die Gefahr verringern, dass die bestehenden Busverbindungen nach Holtorf weiter eingeschränkt werden. Auch Frau Seidel als Leiterin des Holtorfer Kindergartens hält einen Zuzug junger Familien für den Erhalt der augenblicklichen Gruppenstärke des Kindergartens langfristig für sehr wünschenswert.

Käme es nicht zu dem Bauvorhaben, würden Bauwillige weiterhin nach Vinxel oder in andere Orte im Rhein-Siegkreis ziehen. Dieses hätte längere Fahrwege, übrigens zumindest teilweise auch durch Holtorf, und eine höhere Umweltbelastung zur Folge. Aus steuerlichen Gründen ist die Stadt Bonn übrigens gleichfalls an der Ansiedlung neuer Familien auf Bonner Stadtgebiet sehr interessiert.

Die Haltung, sich einseitig gegen jede Ausweitung des Bebauungsgebietes in Holtorf zu wenden, wird auf Dauer Holtorf schaden. Ein Neubaugebiet mit jungen Familien könnte einen wichtigen Beitrag zur notwendigen Verjüngung unseres Ortes zu einer ausgewogenen Alters- und Sozialstruktur leisten.

H. Wolfgarten

Leserbrief zum "Bürger-Info April 2005"

Folgende Klarstellung zu einigen Passagen des v. g. Leserbriefes möchte ich an Sie richten, mit der Bitte, sie in der nächsten Aus- gabe zu veröffentlichen.

Gerade eine kompakte Bebauung auf kleinen Bauplätzen birgt eine sehr hohe Flächenversiegelung in sich. Eine von Herrn Wolfgarten angestrebte Reihenblockbebauung bzw. Erstellung einer Gettosiedlung stößt im gesamten Umfeld auf strickte Ablehnung!

Zudem wurde vor einiger Zeit die Stadtverwaltung Bonn zur Aufstellung eines Bebauungsplans zur Einzel- bzw. Doppelhausbebauung auf größeren Parzellen durch die Bezirksvertretung Beuel beauftragt.

Zur Umweltbelastung des unmittelbar angrenzenden Naturschutzgebietes "Ennert" und der betroffenen Anwohner, ist es dringend erforderlich, die gut 80% Leerfahrten, mit qualmenden und stinkenden Dieselbussen über die "Burghofstraße" (30 KM Zone) drastisch einzuschränken. Für die ein oder zwei Busnutzer (Oberholtorfs) reicht es vollkommen aus, dass morgens, mittags und abends jeweils ein Bus die Oberholtorfer Haltestelle anfährt. Im übrigen sollten die erforderlichen Buslinien über die "Löwenburgstraße" zwischen Niederholtorf und Ungarten verkehren.

Rainer Michels