Bürgerinfo April 2009

Im Blickpunkt

Dorfgeschichte

Vereinsleben

Schlusstelegramm


Im Blickpunkt

Kreuze in Holtorf

Die Holtorfer Spasshasen konnten unterstützend mit Dachdeckermeister Eckhard Behm dem Förderverein des Holtorfer Kindergartens „Waldzwerge“ e.V. eine Spende von 130 Euro überreichen. Frau Dello Russo, Vorsitzende des Fördervereins, und Frau Klein, Leiterin des Kindergartens, nahmen das gefüllte Sparschwein mit riesiger Freude entgegen und bedankten sich im Namen aller Kinder.

Vorausgegangen sich folgende Aktivitäten:

Auf dem Holtofer Weihnachtsmarkt waren die Spasshasen mit ihrem Adventstand vertreten. Mit einem Anteil am Verkaufserlös sollte der Förderverein „Waldzwerge“ e.V. unterstützt werden. Eckhard Behm bot dazu noch spontan Kutschfahrten für die Kinder an. Somit konnte diese Spende „erwirtschaftet“ werden.

Alle Beteiligten freuen sich schon jetzt auf den nächsten Weihnachtsmarkt.

Evelyn Bethge

Dorfgeschichte

Der Flugzeugabsturz eines deutschen Jagdbombers in Oberholtorf 1945 kurz vor Kriegsende

Das endgültige Kriegsende 1945 deutete sich an, als wenige Wochen vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen am 19. März 1945 über Holtorf ein deutscher Jagdbomber von zwei gegnerischen Flugzeugen abgeschossen wurde. Ich selbst hatte den Luftkampf nicht unmittelbar beobachten können, aber Josef Berchtold aus Oberholtorf war Zeuge des ungleichen Luftkampfes gewesen. Der deutsche Pilot war mit einem feindlichen Flugzeug in einen Luftkampf verwickelt, als sein Flugzeug von der zweiten gegnerischen Maschine, die sich aus großer Höhe unbemerkt genähert hatte, getroffen wurde.

Der deutsche Pilot hatte noch seinen Schleudersitz betätigen können, sein Fallschirm hatte sich jedoch nicht geöffnet. Seine Leiche lag ca. 50 m von meinem heutigen Wohnhaus entfernt auf dem Feld. Sehr schnell und heimlich wurde sein Leichnam abgeholt.

Das Flugzeug stürzte nur wenige Meter entfernt in ein kleines Sumpfgebiet direkt hinter meiner Maschinenhalle und hinterließ außer einem Krater keinerlei Hinweis auf einen Flugzeugabsturz. Für die Nazis ein erfreulicher Umstand, wäre doch ein zerschelltes deutsches Flugzeug auf offenem Gelände ein unerwünschter Anblick gewesen. Glück aber auch für Oberholtorf, denn das Flugzeug hätte auch über bewohntem Gebiet abstürzen und explodieren können. Die Absturzstelle lag nur etwa 60 m vom Heuserhof entfernt.

Bald nach Kriegsende hatte unser ehemaliger Mitarbeiter Hans Hegger, der Vater von Christel Wegner und Sophia Löbach, mit einigen Helfern versucht, das Wrack auszugraben. Wegen großer Schwierigkeiten gaben sie das Vorhaben jedoch bald wieder auf. Einige, die mich kennen, wissen, dass ich gerne den Sachen auf den Grund gehe. So hatte ich vor einigen Jahren versucht, die Maschine trotz schwieriger Umstände zu bergen. Auch der Kampfmittelräumdienst war sehr daran interessiert, weil möglicherweise noch Munition im Wrack vorhanden sein könnte. Eine Unzahl städtischer Behörden musste für eine Bergung die Zustimmung geben. Als jedoch die Untere Wasserbehörde mir als Grundstückseigentümer zuletzt noch die Auflage machte, den nahe liegenden Bach umzuleiten und evtl. Folgeschäden im Untergrund auf meine Kosten zu beheben, gab ich das Vorhaben auf.

Horst Wolfgarten

Vereinsleben

Bericht von der Jahreshauptversammlung

Die Jahreshauptversammlung fand unter geringer Beteiligung statt. Gewählt wurden in diesem Jahr der 2. Vorsitzende (Norbert Eibes) die Kassiererin (Evelyn Bethke), der Schriftführer (Ludwig Pott), der stellv. Schriftführer (Helmut Molberg) sowiedie Beisitzer Gerd Braun und Harald Seliger.

Die Kassenprüfer Ernst Höner und Werner Jacobs wurden wiedergewählt. Wiedergewählt wurde auch der Fünferausschuss mit Anette Holtz, Dr. Gerhard Behm, Walter Friedrichs, Klaus Clemens und Ernst Höner.

Die Berichte aus den Arbeitsgruppen finden Sie nachstehend.

AG Denkmal

AG Verkehr

AG Nationalpark

Elisabeth Schmid

Blühende Landschaft

Im Rahmen seiner Ausführungen zur AG Denkmal stellte Herr Wolfgarten zusammen mit Herrn Kurscheid das „Netzwerk Blühende Landschaft“ aus Königswinter vor. Es geht darum, so viele Blühstreifen wie möglich an Feldern und in Gärten anzulegen und Wildbienenstände aufzubauen. Als Gelände hierfür eignet sich der Ackerrand an unserer Saalkirche, den Herr Wolfgarten liebenswürdigerweise zur Verfügung stellen würde. Die Aufbauarbeiten des Wildbienenstandes haben zwischenzeitlich begonnen. Sofern Sie Lust haben mitzumachen oder auch eine Fläche in Ihrem Garten anlegen möchten, sprechen Sie bitte Herrn Wolfgarten an.

Einzelheiten entnehmen Sie im Internet unter http://bluehende-landschaft-königswinter.de.

Elisabeth Schmid

Arbeitsgruppe Denkmalpflege

Zunächst etwas Erfreuliches. Die mit tatkräftiger Hilfe des Bürgervereins geschaffene Anlage zur Sichtbarmachung der Grundrisse der frühmittelalterlichen Saalkirche in Oberholtorf wird von vielen interessierten Besuchern sehr gut angenommen. Die Zahl der Besucher ist weiter gestiegen, besonders seit an der Ecke des Hohlweges ein zusätzlicher Zugang errichtet wurde. Auch wurden von der Stadt Bonn zwei Bänke geliefert, die zum Verweilen einladen.

Weniger erfreulich war, dass dort bis zum vorigen Jahr in den Sommermonaten nicht selten nächtliche Partys abgehalten wurden. Durch den dichten Baum- und Strauchbewuchs war für diese Partys die notwendige „heimelige“ Atmosphäre vorhanden. Besonders unangenehm war es, die Hinterlassenschaften dieser Partys am nächsten Morgen zu beseitigen. Aus diesen Gründen bat ich die städtischen Behörden das Strauchwerk zu beseitigen, damit der Schein der Straßenlaternen die ganze Anlage beleuchten könne. Dies geschah im vergangenen Frühjahr. Die Wirkung war, wie erwartet, positiv, denn viele Dinge werden nicht gern im hellen Licht einer Straßenlaterne gemacht.

Bei einigen Bürgern rief diese Aktion der Stadt helle Empörung und heftige Kritik hervor. Sie sahen Vogelwelt und Natur als gefährdet an. Offenbar sind diese Naturfreunde blind für die gerade in Oberholtorf vielfältig vorhandenen wertvollen Biotope. Besonders das Feuchtgebiet hinter dem Burghof, in welches kurz vor Kriegsende ein deutsches. Flugzeug abstürzte, ist ein Paradies für Singvögel, Kröten und vielerlei andere Tiere.

Durch die bessere Einsicht auf das Gelände wurde gleichfalls das Spielen und Radfahren von Kindern auf der Anlage reduziert. Von den verlegten Platten musste deshalb immer wieder Split abgefegt werden. Für die Kinder ist dies hinnehmbar, denn durch den benachbarten großen Spielplatz mit 2 Toren ist für Kinder dort ein hervorragendes Betätigungsfeld gegeben.

Nicht unerwähnt soll in diesem Zusammenhang bleiben, dass alle bisherigen Eigentümer des Burghofes seit 1967 die für den Spielplatz benötigten Flächen der Stadt Bonn und den Kindern kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Blütenfeld am Grabungsgelände „Saalkirche“

Und noch eine Initiative zur Verschönerung von Oberholtorf soll erwähnt werden, nämlich die Initiative „Blühende-Landschaft- Königswinter“ und die Einsaat eines Blühfeldes am Grabungsgelände „Saalkirche“. Innerhalb des gemeinnützigen Fördervereins „Agenda21-Königswinter“ setzt sich die „Arbeitsgruppe 3/Umwelt“ das Ziel, wieder mehr für die Schönheit unserer Landschaft und gleichzeitig für die ökologisch sehr wichtigen wilden Blühpflanzen und damit der einheimischen Insektenwelt wieder mehr Nahrung und Nistmöglichkeiten zu geben.

Bei einer Versammlung auf dem Gut Frankenforst wurden insbesondere die Landwirte der Umgebung gebeten, das Projekt zu unterstützen. Spontan erklärten sich mein Sohn und ich uns bereit, für diese Initiative am Rand der historischen Kirchenanlage eine Parzelle von ca. 700 qm zur Verfügung zu stellen. Wegen der Nähe der Ackerflächen wird es sich anbieten, dort eine Mischung aus ausgewählten einjährig blühenden Nutzpflanzen und einen hohen Anteil an einheimischen mehrjährig blühenden Wildblumen einzusäen.

Wildbienenstand aus Lerchenkanthölzern „Rheinisches Fachwerk“ mit Naturstein-Trockenmauer, gleichfalls Nistmöglichkeit

Auf der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins im März dieses Jahres stellte Herr Urban Kurscheid als Sprecher der Arbeitsgruppe das Projekt „Blühende-Landschaft“ unter großem Zuspruch vor.

Man wird uns hier einen schönen „Wildbienen-Informationsstand“ – mit beispielhaften Nistmöglichkeiten und einer Informationstafel zur den unter Naturschutz stehenden Solitärbienen – aufstellen.

Ich bin mir sicher, dass dieser „Blühende Garten“ in Oberholtorf für Kindergärten, Schulen und Naturliebhaber in Zukunft eine zusätzliche Anziehungskraft haben wird.

Vielleicht folgt auch der eine oder andere Bürger diesem Beispiel und legt in seinem Garten ein kleines Wildblumenbeet an. Diese Initiative zeigt zudem, dass durch das Zusammenwirken von Mensch und Natur viel zum Erhalt der Artenvielfalt in unserer Gegend getan werden kann.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite www.bluehende-landschaft-koenigswinter.de

Horst Wolfgarten
Vorsitzender der Arbeitsgruppe Denkmalpflege

Bericht der Arbeitsgruppe Verkehr – Berichtszeitraum 2008/09

Zentrales Thema in der Arbeitsgruppe „Verkehr“ des Bürgervereins war im letzten Berichtszeitraum das Buskonzept 2008 und seine Umsetzung seit dem 14.12.2008. Die Arbeitsgruppe hat seit der letzten Jahreshauptversammlung drei mal getagt, zuletzt Anfang Januar, nachdem nun feststand, dass Anliegen und Forderungen des Bürgervereins zur Nahversorgung in Niederholtorf nicht hinreichend umgesetzt wurden, es durch den Wegfall der Linie 622 vielmehr zu einer erheblichen Verschlechterung der Busverbindungen in den Nebenzeiten gekommen ist. Dabei hatten wir für den werktäglichen Tagesverkehr mit der jetzigen Linie 636 nach Ramersdorf eine Verbesserung erreichen können, die seinerzeitigen Versprechen einer kompensatorischen zusätzlichen Taktverdichtung auf der Linie 537 unterblieb jedoch.

Dies veranlasste uns, mit einer Stellungnahme vom 13. Januar an die Oberbürgermeisterin, Stadtwerke und die Bezirksvertretung auf die Missstände hinzuweisen und um zügige Nachverdichtungen im Takt zu drängen. Zudem hat der Bürgerverein sich gegenüber der Presse erklärt. Da Reaktionen der Zuständigen bisher unterblieben, haben wir jüngst an unsere Anliegen erinnert. Die Presse reagierte zügig und gab unsere Darlegungen ausführlich wieder, so u.a. in einem Artikel des General- Anzeigers vom 17.1.2009 mit der Überschrift „Zwei Kilometer zu Fuß durch den Wald ?“ und im Schaufenster vom 21. Januar mit unserer verehrten Vorsitzenden beschirmt im Bild.

Inhaltlich sei kurz formuliert: Bei einem jetzigen 60-min Takt am Abend und einzelnen Lücken von 2 Stunden ist für Holtorfer Bürger die Schwelle des Erträglichen überschritten. Und so fordern wir weiterhin: Eine infrastrukturelle Mindestversorgung im Nahverkehr und die heißt jeden Tag und ganztags 30 min oder dichter. Einzelheiten sind der Stellungnahme und der Presseerklärung zu entnehmen, die auf der Homepage des Bürgervereins eingestellt sind. Wer keinen Internetzugang hat, kann sich gerne an mich wenden. Die Arbeitsgruppe wird ihre Aktivitäten dahingehend fortsetzen.

Anregungen nimmt der Arbeitskreis gerne an; vorzugsweise e-mail-Kontakt über Elisabeth Schmid oder
U. Rütz – Löwenburgstraße 16 – e-mail: holtorf@ruetz-bonn.de – Tel. 9 48 91 22

Uwe Rütz
Leiter der Arbeitsgruppe Verkehr

Bericht des Arbeitskreises Nationalpark Siebengebirge

Der Arbeitskreis ist auch nach dem Bericht im letzten Bürger-Info Okt. 2008 weiter seiner Aufgabe nachgegangen, nachteilige Auswirkungen des vom Land NRW geplanten Nationalparks Siebengebirge (einschl. Ennert) auf Holtorf-Ungarten zu verhindern. Das Hauptproblem ist, dass die anspruchsvollen Naturschutzanforderungen in einem Nationalpark mit den Naherholungsansprüchen der anwohnenden Bevölkerung kaum zu vereinbaren sind. Dieser Konflikt macht sich hauptsächlich am Wegenetz fest, das in einem Nationalpark wesentlich reduziert werden muss. Das wurde im Spätsommer 2008 deutlich an dem für die informelle Anhörung durch die Bez.-Regierung vorgelegten Wegekonzept, das viele Holtorf-Ungartener bei den drei Wegebegehungen erlebt haben.

Aktivitäten Oktober 2008 bis März 2009:

Die Arbeitsgemeinschaft rechtsrheinischer Bürgervereine (AG rrh. BV, 14 Vereine) hat im Oktober 2008 eine gemeinsame grundlegende Stellungnahme zum Wegekonzept im geplanten Nationalpark Siebengebirge an die Bezirksregierung und die Stadt abgegeben mit dem Ziel, alle vorhandenen offiziellen Wege zu erhalten. Unser Bürgerverein hat dies durch eine detaillierte Stellungnahme ergänzt, in der die Erhaltung der Wege im Einzelnen begründet ist. Auch viele Holtorf-Ungartener haben einzeln oder gemeinsam schriftliche Stellungnahmen abgegeben, um die Naherholungsnutzung weitgehend zu erhalten. Im gesamten Siebengebirge sind in dem informellen Anhörungsverfahren 430 Stellungnahmen abgegeben worden mit 2400 einzelnen „Anregungen und Bedenken“.

Parallel zum Wegekonzept haben sich die rechtsrheinischen Bürgervereine mehrheitlich auf ein 12-Punkte-Positionspapier zum Nationalpark verständigt. Darin wird die Absicht des Landes begrüßt, sich für die Erhaltung des einzigartigen Siebengebirges zu engagieren. Es wird jedoch bezweifelt, ob der Nationalpark das richtige naturschutzfachliche Instrument ist, um die Ziele des Naturschutzes mit denen der Naherholung in Einklang zu bringen. Es wird angeregt, andere Förderungsmöglichkeiten zu prüfen, die der Typik des Siebengebirges und insbesondere des Ennert zielgerichtet entsprechen, und die ohne Einschränkungen für die Naherholung auskommen.

Das Positionspapier wurde im August 2008 an die Kommunalpolitik und die Presse gegeben. Im Oktober wurde es zusammen mit der Stellungnahme zum Wegekonzept auch an die für Bonn zuständigen Landtagsabgeordneten geschickt, weil letztlich der Landtag über die Errichtung des Nationalparks entscheiden wird.

Im Herbst 2008 kündigte sich eine Terminverschiebung aus verschiedenen Gründen an, u. a.:

Das Land schlug daraufhin vor, das Projekt aus den Kommunalwahlen  (nach jetzigem Stand 30.8.2009) herauszuhalten und das offizielle Gesetz- und Verordnungsverfahren erst danach zu beginnen. Die endgültige Beschlussfassung in den Kommunen ist dann nicht vor Frühjahr 2010 und die Eröffnung des Nationalparks nicht vor Anfang 2011 zu erwarten. Da sich ein Nationalpark im Siebengebirge immer mehr als „Quadratur des Kreises“ herausstellte, haben wir die Terminverlängerung genutzt, um im Sinne des 12-Punkte-Papiers eine ernsthaftere Debatte über Alternativen in Gang zu setzen. In diesem Sinne hat die AG rrh. BV im Dezember einen Brief an den NRW-Umweltminister gerichtet mit Kopie an den so genannten Entscheiderkreis (u. a. Staatssekretär, Reg.-Präsident, Landrat, Bürgermeister und OB).

Da wir die Stellungnahme der Stadt Bonn zum Wegekonzept für eine ganz wichtige Weichenstellung in diesem Projekt halten, haben wir bei dieser Gelegenheit bei der OB den mehrfach versprochenen „Dialog mit den Bürgern“ angemahnt. Umso überraschter waren wir, als an Heiligabend – ohne Dialog – eine Verwaltungsvorlage für die Stellungnahme der Stadt öffentlich wurde, die den in der Anhörung vorgestellten Wegereduzierungen überwiegend zustimmen wollte. Sie sollte bereits am 6. Januar 2009 in die Beratungen der Ratsgremien gehen. Darauf hin haben wir Anfang Januar eine Presseerklärung veröffentlicht und uns mit einem offenen Brief an die OB und die Kommunalpolitiker gewandt. Wir beschwerten uns massiv darüber, dass die Verwaltungsvorlage nur aus Naturschutzsicht und ohne Abwägung der  Naherholungsbedürfnisse der Bürger verfasst war. Die Parteien haben sich fast alle der Ablehnung der Verwaltungsvorlage angeschlossen. Dies führte zu einem interfraktionellen Änderungsantrag der Mehrheitsparteien zur Verwaltungsvorlage mit dem Ziel, das bestehende Wegenetz im Ennert weitgehend zu erhalten. Der Änderungsantrag wurde gemeinsam mit den Bürgervereinen für die Bezirksvertretung erarbeitet und am 5. Februar 2009 vom Rat verabschiedet. Damit ist von der Stadt Bonn ein Pflock in der Nationalparkdiskussion eingeschlagen worden.

Die Parteien haben sich in der Presse weit aus dem Fenster gelehnt mit Versprechungen – sicher auch dem Wahlkampf geschuldet – wie: „Ohne ein von den Bürgern akzeptiertes Wegekonzept wird es mit uns keinen Nationalpark geben“. Jetzt sind die Naturschutzfachleute gefragt, ob bei weitgehender Erhaltung des Wegenetzes im Ennert hier ein Nationalpark realisierbar ist. Dass dies sehr schwierig sein dürfte, zeigt die Stellungnahme zum Wegekonzept des Bundesamtes für Naturschutz, das gegenüber dem in der Anhörung vorgestellten Konzept eine weitere Reduzierung um mehr als die Hälfte für erforderlich hält und andernfalls vor dem Anschein von „Etikettenschwindel“ warnt. Auch das Landesbüro der Naturschutzverbände in NRW hat ähnlich weitgehende Vorstellungen zur Wegereduzierung und hat in seiner Stellungnahme sehr konkret großräumige Ruhezonen ohne Wege konzipiert. Diese Stellungnahmen bestätigen uns, dass die Befürchtung der Einschränkung der Naherholungsfunktion durch den Nationalpark nicht kleingeredet werden kann.

Im Januar hat die AG rrh. BV Gespräche mit dem Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) und dem Landesumweltministerium (MUNLV) geführt. Beim VVS, der u. a. mit den Vorstandsmitgliedern Landrat Kühn und Bezirksbürgermeister Hürter erschienen war, wurde deutlich, dass auch andere Interessen als der Naturschutz im Spiel sind. Der VVS erhofft sich nach wie vor vom Nationalpark die Lösung verschiedenster Probleme und spielt die Auswirkungen auf die anwohnenden Bürger herunter.

Beim MUNLV bestätigte sich, dass die geringe Größe für den Nationalpark kritisch ist, so dass auf den Ennert nicht verzichtet werden soll. Bei den Kosten blieb die Diskrepanz zwischen den bisher für das Siebengebirge insgesamt aufgewendeten Landesmitteln von selten über hunderttausend Euro pro Jahr und den enormen Versprechungen von 3 Mio. pro Jahr weiterhin unaufgeklärt. Überraschend meinte das MUNLV, dass man den Wünschen zum Wegekonzept doch recht weit entgegen kommen könne und man sich darüber nach der Auswertung der Anhörung durch die Bez.-Regierung noch einmal zusammensetzen solle.

Vor und bei diesen Gesprächen wurde versucht, die bisher gezeigte Einigkeit der Bürgervereine auseinander zu dividieren. Das ist den Protagonisten nicht gelungen, zeigt aber, dass in der Politik so gearbeitet wird. Das bisher Erreichte bestätigt, dass es richtig war und ist, die mit dem Nationalpark zusammenhängenden Fragen als gemeinsames Anliegen der rechtsrheinischen Bürgervereine zu behandeln und entsprechend zusammen zu agieren.

Als nächstes werden wieder Aktivitäten erforderlich sein, wenn die Bezirksregierung die Ergebnisse der Anhörung zum Wegekonzept im Mai vorstellen wird.

Werner Seitz
Leiter der AG Nationalpark Siebengebirge

Junggesellenverein „Erholung“ Holtorf – Bekanntmachung:

Sehr geehrte Holtorfer Bürger,

wir, die Holtorfer Junggesellen, müssen Ihnen leider die Mitteilung machen, dass unser Maifest in diesem Jahr nicht stattfinden wird. In einem kleinen Dorf ist es sehr schwer, genügend Nachwuchs zu finden, somit auch potenzielle Maikönige. Nach unserer diesjährigen Versteigerung am 21.03.2009 hatten wir dann die traurige Gewissheit: Es gibt einfach kein Vereinsmitglied, welches dieses Jahr in der Lage wäre, die ehrenvolle aber auch zeit- und kostenintensive Aufgabe des Maikönigs zu übernehmen.

Auch wenn unser Maifest in diesem Jahr nicht stattfinden wird, werden wir in den kommenden Wochen aktiv das Maibrauchtum pflegen. Dazu gehören unter anderem das Aufstellen des Dorfmaibaumes, das Eiersammeln für die diesjährige Eierkrone und der Besuch auswärtiger Maifeste den ganzen Mai über. Die genauen Termine, wann wir zu Ihnen Eier sammeln kommen, werden Sie in den nächsten Tagen in Ihrem Briefkasten vorfinden.

Wir hoffen dass wir im nächsten Jahr wie gewohnt unser Maikönigspaar, krönen dürfen und verbleiben mit einem freundlichem Junggesellengruß.

Ihr JGV Holtorf

Simon Spreer
Vorsitzender

Wir suchen Dich!

Du bist mindestens 16 Jahre alt, männlich und hast Lust mit uns gemeinsam das Maibrauchtum in Holtorf aufrecht zu erhalten, gemeinsame Unternehmungen zu machen und den Holtorfer Weihnachtsmarkt ausrichten. Dann melde dich bei uns!

Kontakt:

Junggesellenverein Holtorf, Simon Spreer (Vorsitzender)
Am Bolzplatz 22, 53229 Bonn/ Niederholtorf, 0151 / 25 33 07 07

Terminhinweis:

3. Weihnachtsmarkt des JGV Holtorf in diesem Jahr vom 18. bis 20. Dezember auf dem Antoniusplatz !

Schlusstelegramm

Nun haben wir endlich den Winter hinter uns gelassen und freuen uns auf Sonne und schönes Wetter. Auch wir bereiten uns auf unsere Open-Air-Veranstaltung, sprich Brunnenfest am Pfingstsamstag, vor und freuen uns auf Ihren Besuch.

Ebenfalls ist die Familienfahrt in Planung. Die Fahrt soll am Samstag, den 22. August zum ehemaligen Regierungsbunker gehen. Die Planung ist in vollem Gange. Lag es am schlechten Wetter, dass die Jahreshauptversammlung nicht gut besucht war oder daran, dass der Weg von der Theke in den Saal nicht zu schaffen war? Ich weiß es nicht. Auch andere Vereine leiden unter dem Phänomen der leeren Stühle. Im Rundschreiben der neuen Präsidentin des Portugiesischen Vereins an ihre Mitglieder steht zu lesen: „Mitglied zu sein beruht nicht nur auf die Bezahlung der Beiträge, sondern man muss aktiver mitwirken; unter anderem ist es wichtig, bei der Jahreshauptversammlung anwesend zu sein, um die Zukunft und die Interessen unseres Vereins zu wahren.“

Für den Bürgerverein kann ich mich diesen Worten nur anschließen. Wenn Sie Mitglied im Bürgerverein werden und uns unterstützen möchten, finden Sie die Beitrittserklärung in diesem Heft, die Sie ausgefüllt im Zeitschriftengeschäft Pint oder bei einem der Vorstandsmitglieder abgeben können.

Ihnen allen wünsche ich im Namen unseres Vorstandes eine schöne Sommerzeit. Wir würden uns freuen, wenn Sie an unseren Veranstaltungen teilnähmen.

Elisabeth Schmid
Vorsitzende